Elena & Damon

Elena nickte nur mehr, bevor sie dann das Zimmer verließ und schließlich in Damons Auto einstieg.
Während er fuhr, dachte sie daran, wie sie es wohl am besten Stefan sagen könnte.
Sie war ganz ruhig und redete die ganze Fahrt über gar nichts.

Damons Blick huschte nur immer wieder mal zu Elena, die in Gedanken versunken zu sein schien.
Er fuhr eine ganze Weile lang und mittlerweile war es schon dunkel.
"Bist du nicht müde?", brach er dann die Stille.
Sie müssten noch mindestens eine Stunde fahren und da konnte Elena ja ein wenig schlafen, wenn sie wollte.

Erst als Damon wieder etwas sagte, wurde das Schweigen gebrochen.
"Müde? Ich bin viel zu aufgeregt, um zu schlafen." meinte sie dann nur, ohne Damon anzusehen.
Hoffentlich sind wir bald da...

"Na gut. War nur ein Vorschlag. Wir fahren noch ungefähr eine Stunde", prophezeite er und schnappte sich von dem Rücksitz dann aber eine Blutkonserve, da er Durst bekam.
Er riss diese auf und trank während der Fahrt einfach ein wenig, bevor er noch auf dumme Gedanken von Elenas Blut kam.
Immer weiter näherten sie sich Mystic Falls und dann endlich stand es angeschrieben..

"Okay." erwiderte Elena auf seine Aussage hin, dass sie nur mehr eine Stunde fahren würden.
Das war noch ziemlich lange. Vielleicht sollte sie doch ein wenig schlafen. Aber ihre Nervosität würde ihr keinen Schlaf gewähren, das wusste sie.
Elena sah Damon dabei zu, wie er das Blut trank und verdrehte kurz die Augen.
Dann sah sie wieder aus dem Fenster. Und nach einer Weile stand endlich wieder Mystic Falls angeschrieben.
"Endlich." murmelte sie.

Damon hatte während der fahrt um die drei Konserven getrunken. Was war denn los? Wieso hatte er denn jetzt so einen Durst?
Er schüttelte den Kopf, um wieder klar bei Verstand zu sein und war froh, als er beim Anwesen vorfuhr. Es war jetzt schon gegen 21 Uhr.
"Willst dus ihm jetzt oder erst morgen sagen?", wollte er wissen.

Elena sah Damon weiterhin dabei zu, wie er all das Blut trank. Es war ziemlich viel, aber wahrscheinlich brauchte er das einfach.
Das Mädchen schluckte, als sie ankamen und Damon ihr eine Frage stellte.
"Mir persönlich wäre lieber sofort." antwortete sie und stieg dann langsam aus.

"Okay", sagte er und stieg aus. Er hörte Schritte im Anwesen. Sein Bruder musste also dort sein. Umso besser, dann musste er ihn nicht suchen.
Damon betrat mit Elena das Anwesen und sah Stefan, der mitten im Wohnzimmer stand und gedankenverloren ins Feuer starrte.

Stefan starrte ins Feuer und stand im Raum rum. Die Arme verschränkt. Er schluckte und dachte über alles nochmal nach...
Als er schritte hörte, drehte er sich aprupt um und sah Damon und Elena entgegen.

Gemeinsam mit Damon betrat Elena das Anwesen. Sie bemerkte gar nicht, dass sie Damons Hand genommen hatte.
Doch das war ihr egal. Sie hatte größere Probleme. Sie musste dem jüngeren der Salvatore-Brüder gleich das Herz brechen.
Sie hatte sich schon mal von jemanden getrennt, aber damals war es anders. Dabei dachte sie kurz an Matt.
Aber dann wandte sie sich wieder der Gegenwart zu.
Stefan war im Wohnzimmer, er starrte ins Feuer und drehte sich dann zu ihr und seinem Bruder um.
Elena schluckte. "Hey Stefan. Wir müssen uns unterhalten." Immer noch hielt sie Damons Hand fest in ihrer.

Damon sah seinen Bruder ausdruckslos an und wartete dann einfach auf eine Reaktion von ihm, da Elena Damon´s Hand hielt und das dürfte doch für Stefan offensichtlich sein, über was sie mit ihm reden wollte.
Er blinzelte und sah ihn eindringlich an.

Stefan sah auf Elenas Hand, die Damons gegriffen hatte und schluckte, dann sah er wieder zu Elena.
"Ja. Das müssen wir", sagte er mit einem scharfen Unterton und sein tödlicher Blick war auf Damon gerichtet.

Nun ließ Elena Damons Hand los und ging ein paar Schritte auf Stefan zu, bis sie direkt vor ihm stand.
Wie sollte sie das jetzt sagen? Einfach direkt, ohne längere Geschichten. Ja, es wäre wohl das beste, wenn sie gleich
auf den Punkt kommen würde. Wieder schluckte sie. Man konnte ihr ansehen, dass sie am ganzen Körper zitterte.
"Hör mir zu, Stefan. Ich weiß keinen einfacheren Weg, damit ich dir das begreiflich machen kann, also sag ich es einfach direkt."
Kurz sah sie noch einmal zurück zu Damon. Sie lächelte ihn an und wandte sich dann sofort wieder Stefan zu.
Jetzt oder nie...
"Es ist aus." sagte sie dann ganz schnell und sah sofort auf den Boden.

Damon sah dem ganzen einfach nur ruhig zu und erwiderte auch Stefans Blick ruhig.
Er verschränkte die Arme.

Stefan biss die Zähne zusammen. Ihm war gerade zum heulen zumute und wahrscheinlich hätte er es auch getan, wenn Damon nicht dagewesen wäre...
Er schluckte und sah ihr direkt in die Augen.
"Ich wusste das das kommt", sagte er, drehte sich von ihr weg und ging nach oben in sein Zimmer, wo er die Zimmertür zuschlug und sich benommen auf sein Bett legte, wo ihm dann aber die Tränen kamen...

Elena konnte Stefan ansehen, dass er seine Tränen unterdrücken musste. Er verschwand sofort und ging
wohl in sein Zimmer, wo er nun bestimmt heulte. Elena fühlte sich mies. Mieser als mies.
Sie hatte ihn verletzt und es tat ihr leid. Aber es musste nun mal sein.
Langsam drehte sie sich wieder zu Damon. "Ich bin ein Monster." sagte sie zu ihm und sah betrübt auf den Boden.

Damon sah seinem verletzten Bruder hinterher und sah dann zu Elena.
Er ging auf sie zu und nahm sie dann in den Arm.
"Nein. Bist du nicht, Elena", flüsterte er.
"Soll ich dich nachhause fahren?", fragte er noch leise.

Elena ließ sich ohne Widerstand von Damon in den Arm nehmen.
Sie kuschelte sich an ihn und auch ihr flossen einige Tränen über die Wangen.
"Oh doch, das bin ich. Ich habe mit ihm gespielt. Ich habe mit Stefan gespielt.
Ich habe ihn verletzt. Ich bin schuld. Ich, ich, ich, nur ich!"
Elena wurde beinahe schon hysterisch.
"Nur meinetwegen muss er jetzt leiden. Aber was soll ich machen? Ich empfinde nichts mehr für ihn.
Jeder weitere Tag hätte alles nur noch schlimmer gemacht."
So aufgelöst war sie nicht mal damals, als sie sich von Matt getrennt hatte.
"Nach Hause? Nein, ich will nicht nach Hause." behauptete sie und versuchte sich zu beruhigen.

Damon strich ihr über den Rück und küsste dann auf ihre Wange, bevor er sich löste.
"Wieso nicht? Hier ist Stefan und vielleicht ist es für dich dann noch schwerer?", fragte er.
"Ich kann dann auch bei dir bleiben, wenn du willst"
Damon lächelte und strich ihr über die Wange.

Elena sah Damon tief in die Augen, als er sich schließlich von ihr löste.
"Es geht hier aber nicht um mich. Ich bin hier die Herzensbrecherin. Ich bin das blöde egoistische selbstsüchtige Mädchen, das jeden verletzt.
Ehrlich, du musst keine Rücksicht auf mich nehmen. Aber wir sollten Rücksicht auf Stefan nehmen."
Sie seufzte. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn sie gehen würden, aber hier im Anwesen gefiel es ihr viel besser, als sonst irgendwo.
Hier fühlte sie sich beinahe schon wie zu Hause.

"Du hast mit Stefan gerade schluss gemacht. Das ist doch ganz normal das er so reagiert oder hast du gedacht er freut sich?", fragte Damon und sah sie an.
Er legte den Kopf leicht schief und lächelte aufmunternd.
"Also was ist? Willst du nachhause?"

Elena schüttelte den Kopf. "Natürlich habe ich nicht gedacht, dass er sich freut, aber dennoch...es war falsch von mir ihn so zu verletzen."
Tief sah sie Damon in die Augen. Er lächelte das Mädchen aufmunternd an, doch das besserte leider nicht ihre Laune und ihre Schuldgefühle.
"Meinetwegen muss er jetzt leiden." Sie seufzte. "Aber ich kann mir und ihn nichts mehr vormachen. Jeder weitere
Tag hätte es für uns nur noch schlimmer gemacht. Ich hätte dich, mich und auch Stefan belogen, wenn ich weiterhin mit ihm
zusammen geblieben wäre." Elena glaubte, dass es die richtige Entscheidung war, einen klaren Schlussstrich zu ziehen, doch
Stefan tat ihr wirklich leid. Er liebte sie. Und das Problem lag darin, dass ihr Herz nun für einen anderen schlug.
Damon's Frage, ob sie nach Hause wollen würde, ignorierte sie bewusst. Sie wollte irgendwie auch gar nicht mehr nach Hause.